Knopf an der Backe


Direkt zum Seiteninhalt

die schrecklichen 8




Der kleine rote Kater musste nur noch wenige Tage bleiben, bis er ins neue Zuhause ziehen durfte. Man hatte den Zwerg auf dem Firmenparkplatz einer Kollegin einfach aus dem Auto geworfen.
Eine Rundmail mit der Frage nach Zeugen, um diese Menschen zu ermitteln , brachte leider nichts. Naja, jedenfalls brachte sie nicht das, was wir erreichen wollten. Doch dazu später mehr.


Es war Samstagvormittag und Uwe blätterte im Stadtanzeiger.
"Mensch, das glaube ich nicht. Die sind wohl verrückt, kannst du da nicht mal wenigstens anrufen?"
*4 kleine, erst 7 Wochen alte Katzenbabys zu verschenken * wurde dort inseriert.
Eigentlich wollte ich nicht so recht, da mir mein Bauch bereits das Ende der Geschichte verriet, doch irgendwie fühlte ich mich verpflichtet (ein sorgenvolles Gesicht meines GöGa tat sein Übriges) , wenigstens einen Versuch zu starten, um die Leute zu überzeugen die Kleinen noch bei der Mutter zu lassen und sie dann wenigstens nicht dem nächst Besten zu schenken.

Wir bekamen genau 30 Minuten um die Bande abzuholen, oder sie würden sie schon "irgendwie" loswerden.

Verschwunden war die Illusion, eine Zeit lang ohne aufwändige Pflegis zu verbringen.......

Da die Zustände vor Ort nichts Gutes erwarten ließen, rief ich auf dem Rückweg in unserer Tierarztpraxis an, dass wir trotz Fast-Feierabend noch mit einem Schwung Babys vorbeikommen.
Die Kätzchen waren ca. 8Wochen alt, ziemliche Kümmerlinge und verfloht bis zum Geht-nicht-mehr!
Das schreiende Quartett wurde also großzügig eingesprüht, entwurmt und zu Hause in Quarantäne verfrachtet.

Wir nannten sie "die Hexenkinder" denn sie hießen: Leo, Salem, Tabatha und Piper
(Piper und Leo wurden übrigens später nur noch das "graue Pack" genannt, denn wann immer es irgendwo Ärger gab, war mindestens einer von ihnen dabei. Die Zwei hatten es faustdick hinter ihren süßen grauen Öhrchen. ;) )




Die kleinen Hexenkinder entwickelten großen Apetit und es zeigten sich bereits ihre unterschiedlichen Wesenzüge. Leo, der Schmuser und Wildfang; Piper, mit eigenem Kopf; Salem, der Vorzeigekater und Tabatha, der Angsthase in der Truppe

So verging das Wochenende wieder einmal mit Futter bereiten, Kaklos reinigen, wischen (von Zuhause kannten sie es nicht anders als sich einfach irgendwo zu lösen) und die Bande bei Laune zu halten.
Ich war eigentlich gut ausgelastet - fand ich jedenfalls. ;)

Dienstag Vormittag läutete das Telefon. Die Kollegin, die uns den kleinen roten Kater gebracht hatte, war recht aufgelöst. Man hatte ihr einen Karton vor die Bürotür gestellt.
Darin waren 4 winzige Babykatzen und ein Zettel, auf dem stand:
"Bitte wirf uns nicht weg!"

Die Rundmail in der Firma hatte also doch etwas erreicht: man wusste jetzt, wer nicht wegschaut!

Die 4 Wochen alten Minis zogen also frisch entfloht, den gleichen Abend auch noch ein..

die charmante Mica, die schüchterne Mio, die winzige Blacky und die bezaubernde Tönnchen

Das Chaos war perfekt! *g*





In den Jahren der Tierschutzarbeit habe ich noch nie so viel geputzt und bin meine Kellertreppe nie wieder so oft rauf und runter gerannt. *g*

Da es leider nicht ungewöhnlich ist, dass solche Winzlinge, die nicht lange genug bei der Mutter bleiben, kränkeln, war mein Zweitwohnsitz die Tierarztpraxis.

Und auch wenn jeder Abschied schmerzt, so war es doch ein wahres Freudenfest, als nach all den Wochen auch das letzte Pflegekind (bis auf meine Tabatha ;) ) ins neue Heim gebracht werden konnte.




Weil es das Schönste ist, für alle Fellnasen ein neues Zuhause zu finden und weil wir es auch nur für die Vermittlung geschafft haben Einzelfotos zu schießen ;), hier die Vermittlungsfotos der Bande:

Salem,
Piper, Leo,
Mica, Mio,
Blacky, Tönnchen


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü